音楽現代 Ongakugendai
Japanische Fachzeitschrift | Ausgabe Februar 2018
Michiko Tsuda Klavier Rezital
Die in Zürich lebende und international-tätige Pianistin, Michiko Tsuda spielte wiederum vor dem Publikum in ihrer Heimatstadt Tokio.
Im Mittelpunkt des Programms standen die drei grossen B.
Zuerst war Partita Nr.2 c-moll BWV826 von Bach. Diese grossartige Sinfonia rührte zu Herzen. Es überzeugte, dass Bachs Musik für Tasteninstrumente, wenn die Pianistin überhaupt talentiert ist, am Besten auf einem modernen Klavier gespielt wird. Die Essenz von Bach klang fliessend wie ein sanfter Wind, denn doch etwas schüchtern tief ins Herz.
Beim nächsten Stück, Klavier Sonate Nr.27 e-moll von Beethoven (stammt aus der Spätphase), lud uns die Pianistin beeindruckend mal lebendig und mal zart zur geheimnisvollen Welt des grossen Komponisten ein.
Nach der Pause kam Papillon Op.2 von jungen Schumann. Tsuda spielte dieses Stück erst nach 55 Jahren wieder. Das war leidenschaftlich in allen Details.
Zuletzt spielte die Pianistin 4 Klavierstücke Op.119 von Brahms zum ersten Mal in ihrer Karriere. Tsuda reflektierte das späte Meisterwerk von Brahms sehr klar und verständlich.
Als Zugabe spielte sie das erste Stück aus 3 Intermezzi vom Brahms und Andaluza.
Hirokazu Asaoka
26.10.2017 in Hamarikyu Asahi Hall, Tokio